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Samstag, 17. Februar 2007

Filmempfehlung - Chokher Bali



Chokher Bali ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Rabindranath Tagore, einem Nobelpreisträger, der wie kaum ein anderer die menschliche Natur ergründen konnte.

Die Geschichte spielt im 19Jh. Die junge und schöne Binodini verwitwet nach nur einem Jahr Ehe. Gebildet und voller Übermut will sie sich der Rolle, die die indische Gesellschaft den Witwen zugedacht hat, nicht anpassen. Hin und her gerissen zwischen Lebenslust und gesellschaftlichen Erwartungen folgt sie der Einladung einer Verwandten und beginnt in ihrem Haus zu leben. Dort begegnet sie der zarten, etwas naiven Asha und ihrem Ehemann Mahendra – einem Lebemann, der aus dem Vollen schöpft. Asha und Mahendra sind frisch verheiratet und steuern auf eine glückliche, häusliche Zukunft hin. Und da gibt es noch Bihari, Mahendras Bruder, der sich dem Freiheitskampf verschrieben hat.

Binodini und Asha befreunden sich. Binodini fühlt sich jedoch der ungebildeten Asha in jeder Beziehung überlegen. Sie erträgt auch die Vorstellung nicht, dass sie an Ashas Stelle hätte sein können - da sie einmal Ashas Mann versprochen war und abgelehnt wurde.

Binodini ist die Verführerin, die ihren Schicksal nicht annehmen will. Asha die kindhafte Ehefrau, die am Ende doch die Kontrolle behält. Mahendra ein Lebemann, der zu schwach ist um den Verlockungen des Lebens zu widerstehen. Bihari ist der standhafteste Charakter und die Stimme der Moral - einer sehr klaren und verständnisvollen Moral jedoch, die nicht verurteilt und die losgelöst ist von den gängigen gesellschaftlichen Vorstellungen. Man könnte sie auch "spirituelle Moral" nennen. Die Charakteure haben viele Facetten und sind zu keinem Zeitpunkt schwarz-weiss. Der Film ist von poetischer und sanfter Schönheit und überzeugt mit Bildern von starker Ausdruckskraft.

Tagores Blick auf die weibliche Psyche ist zeitlos. In seiner Erzählform stellt er die Psychologie über die Handlung und thematisiert den Konflikt zwischen sozialer Moral und emotionaler Freiheit.

Im Vorwort zu seinem Buch sagt er:

„The literature of the new age seeks not to narrate a sequence of events, but to reveal the secrets of the heart. Such is the narrative of Chokher Bali”. Leela

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