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Montag, 26. März 2007

Neue Studie - Alkohol und Tabak unter den Top 10 der gefährlichsten Drogen


LONDON - Laut einer neuen englischen Studie sind Alkohol und Tabak gefährlicher als manch illegale Drogen und sollten deswegen ebenfalls so klassifiziert werden. In der Untersuchung, veröffentlicht am Freitag in „The Lancet,“ schlägt Professor David Nutt mit seinen Kollegen von der Bristol Universität einen neuen Rahmen für die Klassifizierung von schädlichen Substanzen vor, der auf dem unmittelbaren Risiko für die Gesellschaft basiert. In der von ihnen angegebenen Liste befinden sich Alkohol und Tabak in den Top 10 der gefährlichsten Substanzen.

Nutt und seine Kollegen charakterisieren den von der Droge hervorgerufenen Schaden anhand von drei Faktoren: körperlicher Schaden für den Konsumenten, Suchtpotential, und die Auswirkung auf die Gesellschaft. Die Forscher baten zwei Gruppen von Experten, auf Sucht spezialisierten Psychiater und Polizisten mit wissenschaftlichem oder medizinischem Hintergrund, an 20 unterschiedliche Drogen Punkte zu vergeben. Die Ergebnisse wurden dann ausgewertet und verglichen. Die Experten stimmten miteinander überein, aber nicht mit dem jetzigen, britischen Klassifikationssystem gefährlicher Substanzen. Heroin und Kokain wurden als die gefährlichsten Drogen eingestuft, Alkohol rangierte an fünfter Stelle! und Tabak an der neunten.(…)

Das britische Klassifikationssystem für gefährliche Drogen wurde in Frage gestellt. „Das System ist völlig willkürlich“ – sagte Nutt – „die Ausschliessung von Alkohol und Tabak aus der Liste der illegalen Drogen ist aus wissenschaftlichem Standpunkt überhaupt nicht nachvollziehbar“.

Tabak verursacht 40% aller Krankenhausbesuche, während Alkohol für mehr als die Hälfte der Fälle in der Notaufnahme eines Krankenhauses verantwortlich ist. Diese Substanzen schaden der Gesellschaft auch auf eine andere Art und Weise: sie zerstören die Familien, überfordern die Polizei etc.(…)

Dr. Leslie Iversen Professor für Pharmakologie auf der Oxford University ist überzeugt, dass diese Untersuchung der „erste richtige Schritt Richtung eines auf Tatsachen basierenden Klassifikationssystem für Drogen ist“.(…)

„Alle Drogen sind gefährlich – sagte Nutt – auch die, die die Menschen kennen, lieben und jeden Tag konsumieren“.

Quelle:
The Associated Press
By MARIA CHENG

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